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24. März 2025

Arbeitszeiten neu gedacht – Flexibilität im Fokus

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Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) sorgt in Deutschland dafür, dass Arbeitnehmer:innen sich im Arbeitsalltag nicht verausgaben und genügend Pausen eingelegt werden. Die Bedeutung dieser Regelungen ist unumstritten, da sie unter anderem ersten Erkrankungen wie Burnouts vorbeugen. In diesem Artikel erfährst Du was Du als Arbeitgeber:in und als Arbeitnehmer:in über das Arbeitszeitgesetz wissen solltest und wie aktuelle Trends das Gesetz beeinflussen.

Die Basics des Arbeitszeitgesetzes

Das Arbeitszeitgesetz regelt, wie lange wir täglich als auch wöchentlich arbeiten dürfen - immer mit dem Ziel, unsere Gesundheit und Work-Life-Balance zu schützen.

Arbeitszeiten im Überblick:
Normalerweise sind 8 Stunden am Tag erlaubt, die in Ausnahmefällen bis zu 10 Stunden gehen können - solange im Laufe der Zeit ein Ausgleich erfolgt.

Pausen und Ruhezeiten:
Damit unser Körper und Geist nicht überhitzen, sind mindestens 11 Stunden Ruhe zwischen den Arbeitstagen vorgeschrieben. Auch regelmäßige Pausen während des Arbeitstages helfen, Energie zu tanken.
Ab 6 Stunden Arbeitszeit: 30 Minuten. Ab 9 Stunden Arbeitszeit: 45 Minuten.

Raucher aufgepasst: Raucherpausen gelten nicht als reguläre Pause und müssen von der Arbeitszeit abgezogen werden. Viele Unternehmen haben in ihren Betriebsvereinbarungen festgelegt, dass Mitarbeitende sich bei Pausen ausstempeln müssen. Wer dies missachtet, muss gegebenenfalls mit einer Abmahnung rechnen.

Welche Sonderregelungen und Ausnahmen gibt es?

Nicht jeder Job lässt sich in ein starres Schema pressen – deshalb kennt das Arbeitszeitgesetz auch Sonderregelungen, um den unterschiedlichen Arbeitsbedingungen gerecht zu werden.

Branchenspezifische Besonderheiten:

Einige Branchen haben aufgrund ihrer Arbeitsabläufe oder der Art der Tätigkeit spezielle Anforderungen. Beispielsweise:

  • Gastronomie:
    In der Gastronomie können Arbeitszeiten stark variieren – mal beginnt der Tag spät, mal werden auch spätabends Schichten geschoben. Deshalb gibt es hier oft flexiblere Regelungen, die es erlauben, die Arbeitszeiten an die Bedürfnisse der Saison oder der Veranstaltungsplanung anzupassen.
  • Gesundheitswesen:
    Im Gesundheitswesen, wo oft Schichtarbeit und Bereitschaftsdienste an der Tagesordnung sind, sorgen spezielle Ausnahmeregelungen dafür, dass die notwendigen, aber oft unregelmäßigen Arbeitszeiten möglich sind. Hier wird besonderer Wert darauf gelegt, dass trotz flexibler Arbeitszeiten ausreichend Ruhezeiten gewährleistet sind, um die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen.

Notfälle und besondere Situationen:

Es gibt natürlich Fälle, in denen der normale Betriebsablauf unterbrochen wird – hier greift das Prinzip der Ausnahmeregelungen:

  • Unvorhergesehene Ereignisse:
    Bei plötzlichen, unerwarteten Ereignissen (z. B. Naturkatastrophen, Großunfällen oder dringenden betrieblichen Notfällen) kann es notwendig sein, von den üblichen Arbeitszeitregelungen abzuweichen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
  • Flexibilität bei Sonderfällen:
    In solchen Situationen können befristete Anpassungen zugelassen werden, ohne dass der Gesundheitsschutz der Arbeitnehmer komplett aus den Augen verloren wird. Das bedeutet, dass auch in Notfällen versucht wird, eine Balance zu finden: Der Betrieb bleibt funktionsfähig, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass die Mitarbeitenden nicht dauerhaft überlastet werden.

Trends: Wie wirken sich Homeoffice und Co. auf das Arbeitszeitgesetz aus?

Die Arbeitswelt verändert sich rasant – digitale Technologien und flexible Arbeitsmodelle sind mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Dadurch stellt sich die Frage, wie das traditionelle Arbeitszeitgesetz in diese modernen Konzepte passt.

  • Flexibles Arbeiten und Homeoffice:
    Immer mehr Menschen arbeiten von zu Hause aus oder nutzen flexible Arbeitszeiten. Das bringt tolle Freiheiten, aber auch neue Herausforderungen mit sich, etwa bei der Zeiterfassung und der Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit. Hier lohnt es sich das Gespräch mit den Mitarbeiter:innen zu suchen, um trotz Flexibilität gesetzliche Vorgaben einzuhalten.
  • Gesundheit und Wohlbefinden:
    Zahlreiche Studien zeigen: Lange Arbeitszeiten können negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Darum wird immer wieder diskutiert, wie das Gesetz noch besser an die Bedürfnisse moderner Arbeitnehmer angepasst werden kann.
  • Rechtsprechung und Zukunftsaussichten:
    Aktuelle Gerichtsentscheidungen und Reformvorschläge deuten darauf hin, dass das Arbeitszeitgesetz weiterhin im Wandel ist – immer mit dem Ziel, Arbeit und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren.

Das Arbeitszeitgesetz wandelt sich stetig durch neue Trends und Entwicklungen. Hier liegt es in der Verantwortung des Arbeitgebers stets auf dem neusten Stand zu sein und die körperliche sowie mentale Gesundheit der Mitarbeiter:innen zu priorisieren.

Über die Autoren

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Zora

Growth Marketing

Hi, ich bin Zora, Teil des Growth Marketing Teams bei HelloBonnie. Ich investiere mein Benefit Budget am liebsten in Konzerttickets und meine neuste Booktok obsession. Viel Spaß beim Lesen! <3