Glossar
Hybrid Work Model
Eine Arbeitsorganisation, bei der Beschäftigte ihre Arbeitszeit zwischen dem Unternehmensstandort und einem anderen Ort wie dem Homeoffice aufteilen
Das hybride Arbeitsmodell beschreibt eine flexible Form der Arbeitsorganisation, bei der Mitarbeiter:innen ihre berufliche Tätigkeit teilweise am zentralen Unternehmensstandort (im Büro) und teilweise an einem anderen Ort, meist dem Homeoffice oder einem sonstigen mobilen Arbeitsplatz, ausüben. Dieses Modell hat insbesondere seit der COVID 19 Pandemie erheblich an Popularität gewonnen, da es einen Mittelweg zwischen reiner Büropräsenz und vollständiger Remote Arbeit darstellt und dem wachsenden Wunsch vieler Beschäftigter nach mehr Flexibilität und Autonomie entgegenkommt. Die Grundidee ist, die Vorteile beider Welten zu kombinieren: die Möglichkeit zur persönlichen Zusammenarbeit, zum sozialen Austausch und zur Stärkung der Unternehmenskultur im Büro sowie die konzentrierte, ungestörte Arbeit und die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Homeoffice.
Es gibt nicht das eine hybride Arbeitsmodell, sondern eine Vielzahl von Ausgestaltungsvarianten. Die konkrete Umsetzung hängt stark von der Unternehmenskultur, den spezifischen Anforderungen der Tätigkeiten und den Präferenzen der Teams ab. Gängige Ansätze sind beispielsweise:
- Feste Teamtage im Büro: Bestimmte Tage pro Woche sind für die Anwesenheit im Büro vorgesehen, um persönliche Meetings und Teamarbeit zu ermöglichen, während an den anderen Tagen remote gearbeitet wird.
- Flexible Wahlmöglichkeiten: Mitarbeiter:innen können innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen (z.B. eine Mindestanzahl von Bürotagen pro Monat) relativ frei entscheiden, wann sie von wo arbeiten.
- Rollenabhängige Modelle: Je nach Tätigkeitsprofil kann der Anteil an Remote Arbeit variieren.
- Rotierende Anwesenheit: Teams oder Abteilungen wechseln sich mit der Präsenz im Büro ab, um die Büroauslastung zu steuern.
Die Einführung eines hybriden Arbeitsmodells erfordert eine sorgfältige Planung und klare Regelungen. Dazu gehören Richtlinien zur Erreichbarkeit, zur technischen Ausstattung der Remote Arbeitsplätze, zum Datenschutz und zur Datensicherheit. Oft werden die konkreten Modalitäten in Betriebsvereinbarungen festgehalten. Unternehmen müssen zudem in die technologische Infrastruktur investieren, um eine nahtlose Kommunikation und Zusammenarbeit unabhängig vom Arbeitsort zu gewährleisten. Eine besondere Herausforderung liegt darin, eine gerechte Behandlung aller Mitarbeiter:innen sicherzustellen und einem möglichen "Proximity Bias" (Bevorzugung der Anwesenden) entgegenzuwirken sowie die soziale Kohäsion und Unternehmenskultur auch bei räumlicher Trennung aufrechtzuerhalten.
Trotz der Herausforderungen überwiegen für viele Unternehmen und Mitarbeiter:innen die Vorteile. Arbeitnehmer:innen schätzen die gewonnene Flexibilität, die Zeit und Kostenersparnis durch wegfallende Pendelwege und die Möglichkeit, ihre Arbeit besser an persönliche Bedürfnisse anzupassen, was zu höherer Zufriedenheit führen kann. Arbeitgeber:innen profitieren potenziell von einer höheren Attraktivität im Wettbewerb um Talente (da der geografische Radius für die Rekrutierung erweitert wird), einer gesteigerten Mitarbeiter:innenbindung und möglichen Einsparungen bei Büroflächen. Erfolgreich umgesetzt, kann das hybride Arbeitsmodell somit zu einer Win Win Situation führen und ist ein zentraler Baustein moderner Arbeitswelten geworden.
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